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Stimme in der Erkältungszeit - so bleibst du klangvoll trotz Husten & Heiserkeit

  • franzilikri
  • 14. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Nov.

Stimme in der Erkältungszeit, Stimme schonen, Stimme pflegen, Was hilft bei Erkältung, Was tun bei Husten und Heiserkeit

Kaum wird es draußen kalt, melden sich die ersten Symptome: ein Kratzen im Hals, ein trockener Husten, die Stimme klingt matt oder verschwindet ganz. Gerade in der Erkältungszeit ist die Stimme besonders anfällig. Trockene Heizungsluft, Temperaturwechsel und häufige Infekte reizen die empfindlichen Stimmbänder.

Für alle, die viel sprechen - ob im Beruf, in der Schule oder beim Präsentieren - kann das schnell zum Problem werden. Denn ohne Stimme geht oft gar nichts.

In diesem Beitrag erfährst du, warum die Stimme im Winter besonders leidet, wie du Heiserkeit richtig behandelst und welche drei einfachen Strategien deine Stimme gesund und tragfähig halten - auch in der kalten Jahreszeit.


Warum die Stimme im Winter besonders empfindlich ist

Unsere Stimmbänder liegen im Kehlkopf und sind mit einer feinen Schleimhaut überzogen. Diese braucht Feuchtigkeit und elastische Beweglichkeit, um frei schwingen zu können. Im Winter wird beides zur Herausforderung:


1. Trockene Luft

Heizungsluft entzieht den Schleimhäuten Feuchtigkeit. Sind sie zu trocken, werden die Stimmbänder spröde und reiben aneinander – das verursacht Reizungen und Heiserkeit.


2. Kälte & Temperaturwechsel

Draußen kalte Luft, drinnen warme Heizung – dieser ständige Wechsel stresst die Atemwege. Die Schleimhäute reagieren mit Entzündung oder Schwellung, die Stimme klingt rau.


3. Erkältungen & Viren

Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen setzen sich schnell auf die Stimme. Oft schwillt die Stimmlippe an, und der Ton wird heiser, gepresst oder verschwindet ganz.


Deshalb gilt: Stimme in der Erkältungszeit braucht achtsame Pflege, nicht Anstrengung.


Was bei Heiserkeit nicht hilft

Viele versuchen, die Stimme „freizusprechen“ oder „durchzuhalten“. Doch genau das kann sie langfristig schädigen. Diese Fehler solltest du vermeiden:

  • Flüstern: klingt schonend, ist aber anstrengender für die Stimmbänder als leises Sprechen.

  • Dauerreden: Wenn du krank bist, braucht die Stimme Ruhe, nicht Training.

  • Husten & Räuspern: reibt die Stimmlippen aneinander - lieber kurz schlucken oder Wasser trinken.

  • Mentholbonbons: sie kühlen, aber trocknen die Schleimhäute zusätzlich aus. Besser sind Salbeibonbons.


Merke: Die Stimme ist kein Muskel, der stärker wird, je mehr man ihn beansprucht - sie ist ein sensibler Resonanzraum, der Pflege braucht.


3 Tipps, wie du deine Stimme in der Erkältungszeit schützt

Tipp 1: Feuchtigkeit ist alles - innen und außen

Die wichtigste Maßnahme für gesunde Stimmbänder ist Feuchtigkeit. Denn trockene Schleimhäute sind die Hauptursache für Heiserkeit und Reizung. So bleibst du im Gleichgewicht:

  • Trinke ausreichend: 2–2,5 Liter Wasser oder Kräutertee täglich. Besonders wohltuend: Salbei, Thymian, Malve oder Eibisch.

  • Luft befeuchten: Nutze einen Luftbefeuchter oder hänge feuchte Tücher über die Heizung.

  • Inhalieren: Täglich 5–10 Minuten mit heißem Wasser (optional etwas Kamille oder Kochsalz) befeuchten Atemwege und Stimmbänder.

Extra-Tipp für Vielsprecher:innen: Sprühnebel mit isotonischem Meerwasser (aus der Apotheke) halten die Schleimhäute auch unterwegs feucht.


💨 Tipp 2: Stimme ruhig führen - statt sie zu strapazieren

Gerade wenn du erkältet bist, gilt: weniger ist mehr. Eine überreizte Stimme kann sich nur erholen, wenn sie Entlastung bekommt. Das hilft:

  • Leises, aber volles Sprechen: Kein Flüstern, sondern sanftes, resonantes Sprechen mit Atmung.

  • Pausen einbauen: Sprich bewusst kürzer, trinke zwischendurch und gönn deiner Stimme kleine Ruhezeiten.

  • Sanfte Übungen: Summen auf einem weichen „mmm“ oder Gähnbewegungen lösen Spannung, ohne zu belasten.

Wenn die Stimme heiser ist, sollte sie nicht trainiert, sondern gepflegt werden. Erst wenn sie wieder frei klingt, ist behutsames Training sinnvoll.


Tipp 3: Wärme & Achtsamkeit - die beste Medizin für die Stimme

Wärme entspannt die Muskulatur im Kehlkopf und fördert die Durchblutung. So kann sich die Stimme schneller regenerieren. Bewährte Hausmittel:

  • Warme Halstücher oder Schals (nicht zu heiß, um Schleimhäute nicht auszutrocknen).

  • Dampfbäder oder warme Duschen - Dampf ist der beste Freund deiner Stimmbänder.

  • Ruhe: Wenn deine Stimme kränkelt, gönn ihr Stille. Kein Telefon, kein Podcast – einfach Pause.

Tipp für Vielsprecher:innen: Plane in der Erkältungssaison gezielt stimmschonende Tage ein - z. B. Meetings per Chat, E-Mail statt Telefon.


Warum Stimme und Immunsystem zusammenhängen

Deine Stimme reagiert auf alles, was in deinem Körper passiert. Ist das Immunsystem geschwächt, spürst du das oft zuerst an der Stimme: Sie klingt rau, flach oder müde. Die Schleimhäute im Hals sind Teil der körpereigenen Abwehr - sie fangen Viren und Bakterien ab. Wenn sie trocken oder gereizt sind, können Krankheitserreger leichter eindringen.


Deshalb gilt: Eine starke Stimme braucht nicht nur Pflege, sondern auch ein starkes Immunsystem.


Das unterstützt deine Stimmgesundheit:

  • ausgewogene Ernährung mit Vitamin C, D und Zink

  • ausreichend Schlaf

  • regelmäßige Bewegung an der frischen Luft

  • Stressabbau (z. B. durch Atemübungen oder Meditation)


Kleine Übung: „Stimmhygiene in 60 Sekunden“

Wenn du wenig Zeit hast, kannst du mit dieser Mini-Routine täglich etwas für deine Stimme tun:

  1. Trinken: ein Glas Wasser oder Tee

  2. Summen: 3 Atemzüge lang ein sanftes „mmm“

  3. Schultern kreisen: löst Spannung

  4. Tief atmen: durch die Nase ein, durch den Mund aus

  5. Lächeln: lockert Kiefer & Zunge – und hellt den Stimmklang auf

Diese kleine Routine hält die Stimme flexibel, geschmeidig und entspannt - auch in stressigen Winterwochen.


Wann du professionelle Hilfe brauchst

Manchmal reicht Selbstpflege nicht aus. Wenn du länger als zwei Wochen heiser bist oder beim Sprechen Schmerzen verspürst, ist das ein Fall für Fachleute. Frühes Handeln verhindert, dass Heiserkeit chronisch wird und schützt deine Stimme langfristig.


Empfohlen:

  • HNO-Ärztin / Arzt: bei anhaltender Heiserkeit oder Stimmverlust

  • Logopädin oder Stimmtrainerin: bei wiederkehrender Heiserkeit oder beruflicher Belastung

  • Stimmcoaching: zur Prävention und richtigen Technik


Die Stimme in der Erkältungszeit pflegen heißt, sich selbst pflegen

Die Stimme ist ein Spiegel deines Wohlbefindens. Gerade in der Erkältungszeit zeigt sie dir, wann dein Körper Ruhe braucht. Mit ausreichend Feuchtigkeit, bewusster Stimmführung und Wärme kannst du sie gesund halten - auch in der kalten Jahreszeit. Denn: Eine gepflegte Stimme bleibt tragfähig, warm und lebendig, egal ob im Klassenzimmer, Büro oder Coachingraum.


Dein nächster Schritt

Wenn du regelmäßig sprichst - beruflich oder privat - und deine Stimme in der Erkältungszeit oft leidet, kann ein gezieltes Stimmtraining zur Stimmhygiene helfen. Gemeinsam arbeiten wir an:

  • schonendem Stimmeinsatz,

  • Atem- & Resonanztraining,

  • und einer Routine für stimmgesunde Wintertage.

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